Mit Aktion Sühnezeichen/Friedensdienste in Norwegen

Von Oktober 1987 bis Februar 1989 war ich als Freiwillige von ASF in einem Projekt in der Nähe von Stavanger in Südwest-Norwegen. Falls Ihr wissen möchtet, was genau ASF ist, hier ist der link zur homepage:

Aktion Sühnezeichen/Friedensdienste e.V.

 

Bei ‚meinem‘ Projekt handelte es sich um die Behinderteneinrichtung Riskatun, in der ich zusammen mit einem weiteren ASF-Freiwilligen zur Hälfte in der Pflege und zur anderen Hälfte im Freizeitbereich tätig war. Die Freizeitarbeit umfaßte solche Dinge wie ins Kino/in die Disko/ins Theather oder Konzert oder Pizza essen gehen, Einkaufen fahren, Ausflüge machen, Backen, Basteln, Videoabend, Spieleabend, Leseabend, etc.

Der Anfang war ganz schön hart, so ohne jede Sprachkenntnis. Den ganzen Tag mit unverständlichem Norwegisch überschüttet, war ich sogar froh, wenn ich im Radio mal einen deutschen Schlager hören konnte. Und das will was heißen ... Aber da Norwegisch eine germanische Sprache ist und daher vom Vokabular her sehr viele Gemeinsamkeiten mit Englisch und Deutsch hat (oft kann man einfach an ein deutsches Wort eine norwegisch klingende Endung dranhängen, und es ist richtig! Es gibt aber auch Fallen, so heißt ‚rasere‘ z.B. nicht ‚rasieren‘, sondern ‚dem Erdboden gleich machen‘, oder ‚puppa‘ nicht ‚Puppe‘, sondern ‚Busen‘ ...) und außerdem die Grammatik vergleichsweise simpel ist, hat diese Phase nicht lange gedauert. Und wenn man dann erst mal anfängt, in der Fremdsprache zu träumen, ist man über den Berg. Zu schade, daß ich inzwischen fast alles wieder vergessen habe ...

Riskatun selbst lag in der totalen Pampa, landschaftlich wunderschön mit Panoramablick auf den Fjord und in der Ferne konnte man Stavanger sehen, aber schon für die kleinsten Unternehmungen mit den Behinderten war man auf den Toyota-Bus angewiesen. Aber obwohl ich Auto fahren eigentlich hasse, mit dem Bus hat es richtig Spaß gemacht (in Norwegen gibt es auch nicht so verrückte Raser, die Höchstgeschwindigkeit ist 80 km/h, auf der Autobahn 90 km/h, und das Fahren ist vieeel entspannter!). Für Unternehmungen alleine gab es noch den Bus nach Sandnes oder ein altes Fahrrad, das wir benutzen durften, und natürlich noch die eigenen Füße für kleine Wanderungen in der Umgebung.


Richtig viel gesehen von Norwegen habe ich dann im Sommer, als meine Schwester Ruth und meine Mutter zu Besuch kamen und wir zusammen drei Wochen lang mit dem Nordtourist Ticket per Bahn durch Skandinavien reisten, ein absolut traumhafter Urlaub! Außerdem gab es auch immer noch kleinere Reisen zu den Regionaltreffen der ASF-Freiwilligen Südnorwegen, bei denen wir die Projekte der anderen ‚Sühner‘ kennengelernt haben, und größere Reisen (10 Stunden per Bahn) nach Oslo zu den halbjährigen Landestreffen.


Und ehe ich mich’s versah, war meine Zeit in Norge schon wieder rum und es hieß:

 

ha det bra Norge ...

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With Action Reconciliation Service for Peace (ARSP) in Norway

From October 1987 till February 1989, I was working as a volunteer in a ARSP project near Stavanger in the south-west of Norway. If you are interested in information about ARSP, here is the link to their homepage:

Action Reconciliation Service for Peace

In Norwegian summers, the sun never goes down on you ...
In Norwegian summers, the sun never goes down on you ...

‘My‘ project was an institution for disabled people by the name of Riskatun, where I, together with another German volunteer, had a half-time job taking care of the occupants and half-time planning and executing leisure activities like going to the movies/to the theater or to concerts, go dancing, go shopping, go on trips to the beach, go picknicking, baking, having pizza together, video-, game- or reading-evening, etc.

 

The beginning was pretty hard without the slightest knowledge of the Norwegian language. Being submerged in for me absolutely unintelligible Norwegian all day made me even happy to listen to German Schlager which I normally abhor from the depth of my heart, so this is saying something ... But since Norwegian is a Germanic language and therefore shares many similarities with both English and German concerning the vocabulary (you can quite often just add a Norwegian sounding ending to a German word, and it’s perfectly correct! There are false friends, of course ...), and the Norwegian grammar is rather simple in comparison to German, this phase did not last long, luckily. And once you start dreaming in the foreign language, you’ve made it! Too bad that I have forgotten most of it again by now ...

Riskatun itself was situated on a lonely hill overlooking the fjord. In the distance you could see Stavanger. The next village was a 30 minutes walk downhill and respectively longer back uphill (gasp-pant), so you could hardly do anything together with the handicappers without the institution’s van. Although I really hate driving a car, driving that van was actually a lot of fun (in Norway there aren’t those crazy drivers like in Germany, and the speed limit is 80 km/h, on the highway 90 km/h, that’s much more relaxed than at home without any speed limit at all). For trips on my own there was the bus to Sandnes, an old bicycle, and, of course, my own legs for little hiking trips in the vicinity.


Then, during the summer holidays, I finally got to see a whole lot of Norway when my sister Ruth and my mum came to visit and we went on a three-weeks trip throughout all of Scandinavia by train, a wonderful vacation! Moreover, there were journeys to the occasional meetings with all the ARSP-volunteers of southern Norway, giving us the opportunity to look into all the other projects, and the 10-hours train ride to Oslo for the big ARSP meeting twice a year.


And before I knew how, my time in Norway was up, and I had to say:

 

har det bra Norge ...

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And here you can listen to the Norwegian singers that I liked to listen to during my stay in Norway: